Jahresplanung: 2025 im MiK
- Ausstellungen zu den Würzburger Künstlern Dieter Stein und Wolfgang Lenz
- Aufstand und Protest vom Bauernkrieg bis heute
- Zeitgenössisches von Lena Schramm und Matthias Garff
- Kunst aus der Ukraine sowie Fotoarbeiten zu Flucht und Migration
![2025 im MiK 2025 im MiK](https://www.kulturspeicher.de/media/www.kulturspeicher.de/media/med_510737/590357_2025_grafik_mik-jahresplanung-2025.jpeg)
![externer Link](https://www.kulturspeicher.de/_/pics/extlink.gif)
![externer Link](https://www.kulturspeicher.de/_/pics/extlink.gif)
Im Sommer 2025 wird die Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und Lviv (Ukraine) durch eine Ausstellung der besten Abschlussarbeiten der Lviv National Academy of Arts
weiter vertieft. Weiterhin verwandelt Matthias Garff das MiK-Foyer in einen humorvollen „Vogelpark“, während Winfried Muthesius mit „1.000 Odysseen“ auf die Schicksale von Migrant*innen zwischen Afrika und Europa aufmerksam macht. Die Künstlerin Lena Schramm widmet sich ab September der Alltagskultur und ihrer ironischen Überführung in die Kunst, besonders im Kontext des Weinanbaus in Würzburg. Zum Jahresende wird die „Sammlung Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945“ neu präsentiert, mit einem Fokus auf den grenzübergreifenden Netzwerken der Nachkriegsabstraktion.
Die Ausstellungen und Projekte im Einzelnen:
ursprünglich bis 2. Februar 2025 •
verlängert bis 23. Februar 2025
Dieter Stein – „die Augen auswaschen“
Dieter Stein zählte zu den wichtigsten Nachwuchskünstlern der BRD in den 1950er-Jahren. Als einer der ersten schuf er im konservativen Kultur- und Kunstmilieu von Würzburg abstrakte Bilder. Die Ausstellung ist die erste umfangreiche Retrospektive mit über 120 Gemälden und Arbeiten auf Papier aus allen Schaffensphasen. Sie zeigt eine bemerkenswerte, unkonventionelle Künstlerpersönlichkeit und ein Werk, das der internationalen Abstraktion der Nachkriegsjahrzehnte eine bedeutende Position hinzufügt. Das Werk und die damit verbundenen Geschichten haben seit der Ausstellungseröffnung eine so starke Resonanz ausgelöst, dass die Laufzeit nunmehr bis zum 23. Februar 2025 verlängert wurde.
![Dieter Stein • Ohne Titel, 1958 • Öl auf Holz • 76x95 cm © Nachlass Dieter Stein • Foto: Rainer Wengel](https://www.kulturspeicher.de/media/www.kulturspeicher.de/media/med_517726/588643_dieter-stein_ohne-titel_1958_oel-auf-holz_76x95_copyright-nachlass-dieter-stein_foto-rainer-wengel.jpg)
15. März 2025 bis 15. Juni 2025
Wolfgang Lenz: Phantastische Orte
Wolfgang Lenz (1924–2014) ist in Würzburg vor allem durch seine stadtbildprägenden Werke im Ratssaal und in der Laube des Ratskellers bekannt. Auch Lenz‘ Gemälde, die die Zerstörung der Stadt Würzburg am 16. März 1945 thematisieren, zählen zu seinem Erbe. Anlässlich seines 100. Geburtstags zeigt das MiK in Kooperation mit dem Martin von Wagner Museum und der Würzburger Residenz eine Ausstellung, die Lenz’ Auseinandersetzung mit Städten und Landschaften in den Mittelpunkt stellt. Würzburg, Rom oder Japan werden in seinen Gemälden und Zeichnungen zu magischen Orten.
![Wolfgang Lenz • Ausgrabungen in Tivoli, 1992/93 © Nachlass Wolfgang Lenz • Foto André Mischke](https://www.kulturspeicher.de/media/www.kulturspeicher.de/media/med_517934/590372_wolfgang_lenz_ausgrabungen-in-tivoli_1992-93_nachlass-wolfgang-lenz_foto-andre-mischke.jpg)
12. April 2025 bis 3. August 2025
BAUERN! Protest, Aufruhr, Gerechtigkeit
Anlässlich des 500. Jahrestages des Bauernkrieges spannt das MiK einen künstlerischen Bogen vom 19. Jahrhundert über die klassische Moderne zur Kunst der DDR sowie der Bundesrepublik und reicht bis in die Gegenwart. Das begleitende Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm wird sich mit den Themen Aufstand und Freiheitsstreben befassen, dabei sowohl historische als auch aktuelle Perspektiven beleuchten.
![Heinz Zander • Trommler im Frühling (Bauernkriegszyklus), 1980 © Mühlhäuser Museen • Foto: Tino Sieland](https://www.kulturspeicher.de/media/www.kulturspeicher.de/media/med_517935/590374_heinz_zander_trommler-im-fruehling_bauernkriegszyklus_1980_muehlhaeuser-museen_foto-tino-sieland.jpg)
Übrigens: Die Stadt Würzburg veranstaltet gemeinsam mit vielen Träger*innen der Kultur und des gesellschaftlichen Lebens anlässlich des historischen Gedenkens an den Bauernkrieg von 1525 ein facettenreiches Programm für Besuchende von nah und fern. An verschiedenen Orten in der Stadt und in unterschiedlichen Formaten werden Aktionen zum Thema Bauernkrieg geboten. Dazu gehören unter anderem Ausstellungen im MiK sowie im Museum für Franken, aber auch eine eigens entwickelte Theaterperformance, ein dreitägiger Mittelaltermarkt, ein Symposium, zahlreiche Vorträge, Lesungen und Konzerte sowie der Besuch des Alt-Bundespräsidenten Joachim Gauck.
ab 4. Juli 2025
Zu Gast: Lviv National Academy of Arts (Ukraine)
Seit der Annexion der Krim im Jahr 2014 befindet sich die Ukraine im Krieg mit Russland. 2023 wurde eine offizielle Partnerschaft zwischen Würzburg und Lviv (Lemberg) begründet. Beiden Städten gemeinsam ist die Auszeichnung als UNESCO-Welterbestätte. Im Unterschied zu Würzburg verfügt Lviv seit 1946 über eine Hochschule für bildende Künste, die National Academy of Arts. Das MiK wird in Zusammenarbeit mit der Kunstakademie eine Ausstellung realisieren, in der die besten Abschlussarbeiten des dortigen Studiengangs 2023/24 präsentiert werden.
ab 25. Juli 2025
Matthias Garff: Antennenvögel
Das MiK lädt den Schweizer Bildhauer Matthias Garff (*1986) ein, das Foyer des Museums in einen Vogelpark zu verwandeln. Garff, der an der Hochschule für Bildende Künste Dresden studierte, setzt sich in seinen Arbeiten mit der Tierwelt und ihrer Bedrohung auseinander. In seinen Skulpturen recycelt er humorvoll und nachvollziehbar Fundstücke und Alltagsgegenstände der Überfluss- und Wegwerfgesellschaft. Garffs Tierskulpturen wurden bereits in zahlreichen internationalen und nationalen Ausstellungen gezeigt.
ab Sommer 2025
Winfried Muthesius: „1.000 Odysseen“
Das MiK stellt seine Außenfenster dem Künstler Winfried Muthesius zur Verfügung. Muthesius‘ Fotografien fangen die Spuren von Menschen auf ihrem Weg zwischen Afrika und Europa ein. Jedes Motiv steht symbolisch für das Schicksal eines Menschen. Wessen Schuh ist das? Wie kam er dort hin? Welche Sorgen trug dieser Mensch? In seiner Arbeit verbindet der auf den Kapverden lebende Künstler Natur mit kulturellen Überresten und lenkt das Auge der Betrachtenden auf das, was direkt vor ihnen liegt. „1.000 Odysseen“ ist Teil des Projekts #endlichankommen, das von pics4peace e.V. initiiert wurde, um für mehr Miteinander und Verständnis zu werben.
ab 20.9.2025
Lena Schramm: Fröhliche Freizeit und gute Laune – Freude am Selbermachen
Lena Schramm (*1979), die an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Werner Büttner studierte, überführt in ihrem Werk wenig beachtete Bildkulturen aus der Alltagswelt ironisch in die Kunst. Das können die Abziehbilder von Hubba-Bubba-Kaugummis, Werbeaufnäher für die Overalls der Formel-1-Rennfahrer oder gar Siegelbilder auf den Ecstasy-Tabletten sein. In ihrer ersten musealen Einzelausstellung setzt sie sich insbesondere mit Würzburg als Standort des Weinanbaus auseinander.
![Lena Schramm • Ohne Titel (HubbaBubba), 2023 • Öl auf Leinwand, 35x28 cm](https://www.kulturspeicher.de/media/www.kulturspeicher.de/media/med_517936/590378_o.t.hubbabubba_2023_oel_auf_leinwand_35_x_28_cm.jpg)
ab 12.12.2025
Neupräsentation: „Sammlung Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945“
Seit 2002 befindet sich die Sammlung von Peter C. Ruppert zur Konkreten Kunst als Dauerleihgabe im MiK. Im Fokus der Neupräsentation werden die grenzübergreifenden Netzwerke der Künstler*innen stehen. Denn nach 1945 formierte sich eine Generation von Kunstschaffenden, die von Krieg, Flucht und Ausgrenzung geprägt war. Ihr Anspruch war es, eine auf geometrischen Grundformen beruhende abstrakte Malerei als Universalsprache zu entwickeln. Sie sollte länderübergreifend dem Denken in Nationalismen, das zu zwei Weltkriegen geführt hatte, entgegenwirken.
TV Mainfranken vom 5.12.2024: „Von Malereien über den Bauernkrieg bis zu Vögeln aus Müll. Klingt vielleicht schwer zu vereinigen, doch das Museum im Kulturspeicher Würzburg stellt sich kommendes Jahr breit auf. Spannende Ausstellungen, ein Abend im Museum oder Wein und Kunst vereint. Das sind nur einige Punkte, die das Museum für 2025 geplant sind.“
► tvmainfranken.de