Saat.Gut.Speicher im MiK

Saatgut tauschen, Vielfalt bewahren

  • Nachhaltiges Mitmach-Projekt im Museum im Kulturspeicher (MiK) Würzburg in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Koenig-Gymnasium und dem Siebold-Gymnasium
  • Saatgut spenden, ausleihen und weitergeben – ein Kreislauf für die Zukunft

Saat.Gut.Speicher im MiK • © freepikInteressierte, die etwas bewegen und gleichzeitig nachhaltig handeln möchten, können nun Teil eines besonderen Mitmach-Projekts werden: dem „Saat.Gut.Speicher“ im Museum im Kulturspeicher (MiK) Würzburg.

Im Rahmen der im April startenden Ausstellung BAUERN! Protest, Aufruhr, Gerechtigkeit“ anlässlich der stadtweiten Erinnerung an den Bauernkrieg von 1525 lädt das Museum in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Koenig-Gymnasiumexterner Link (FKG) und dem Siebold-Gymnasiumexterner Link (SGW) dazu ein, gemeinsam aktiv zu werden. Ausgangspunkt für das Projekt ist die bereits bestehende Saatgutbibliothek am FKG. Ziel ist es, traditionelle Pflanzensorten anzubauen und so die Bedeutung von Saatgut und Landwirtschaft für Geschichte und Zukunft zu unterstreichen.

Jetzt Saatgut spenden und Eintritt ins MiK sichern

Ab sofort besteht die Möglichkeit, eigenes, samenfestes Saatgut zu spenden. Interessierte können ihre Saatgutspende während der Öffnungszeiten des MiK an der Museumskasse am Oskar-Laredo-Platz abgeben: Dienstag 13–18 Uhr, Mittwoch bis Sonntag 11–18 Uhr. Auf diese Weise wird die Saatgutbibliothek kontinuierlich erweitert und für spätere Ausleihen vorbereitet. Als Dankeschön erhalten Spender*innen einen Gutschein für einen kostenlosen Museumsbesuch. Auch Familie und Freund*innen können gerne motiviert werden, sich an diesem besonderen Projekt zu beteiligen.

Ausleihe von Saatgut

Ab dem 12. April lassen sich während der MiK-Öffnungszeiten Saatgutpäckchen im Foyer des Museums ausleihen – ganz unkompliziert und völlig kostenlos. Ob auf dem Balkon oder im Garten – Kräuter, Gemüse sowie Obst alter Sorten können gesät werden. Sobald die Pflanzen gewachsen und die Früchte gereift sind, kann neues Saatgut gewonnen, getrocknet und wieder zurück ins MiK gebracht werden, damit es anderen zur Verfügung steht. So entwickelt sich ein nachhaltiger Kreislauf, der nicht nur die Biodiversität fördert, sondern auch zum Erhalt von samenfestem Saatgut beiträgt.

Die getrockneten Samen sollten in einem beschrifteten Papierkuvert an der Museumskasse im Foyer abgegeben werden. Idealerweise enthält das Kuvert den Namen der Pflanze (falls bekannt), eine kurze Beschreibung der Sorte sowie Tipps für den Anbau.

Gruppenfoto zum Projekt „Saat.Gut.Speicher“ – Schüler*innen und Lehrkräfte des Friedrich-Koenig-Gymnasium und des Siebold-Gymnasium sowie die Kunstvermittlung des MiK © MiK • Foto: Christoph Vobornik-Michl
Gruppenfoto zum Projekt „Saat.Gut.Speicher“ – Schüler*innen und Lehrkräfte des Friedrich-Koenig-Gymnasium und des Siebold-Gymnasium sowie die Kunstvermittlung des MiK © MiK • Foto: Christoph Vobornik-Michl

Hintergrund: Was ist samenfestes Saatgut?

Samenfestes Saatgut stammt von Pflanzen, deren Nachkommen die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze besitzen. Das bedeutet, dass das aus den geernteten Samen gezogene Gemüse, Obst oder die Kräuter dieselben Merkmale – wie Geschmack, Form und Widerstandsfähigkeit – behalten.  

Im Gegensatz dazu stehen sogenannte Hybridsorten (F1-Saatgut), die oft für eine einmalige Ernte gezüchtet werden. Die Samen dieser Pflanzen bringen in der nächsten Generation jedoch nicht mehr die gleichen Eigenschaften hervor oder sind gar unfruchtbar.

Der Erhalt und die Nutzung samenfester Sorten sind von großer Bedeutung für die Biodiversität, die Unabhängigkeit von großen Saatgutkonzernen und die Anpassungsfähigkeit von Pflanzen an regionale Bedingungen. Durch das Sammeln, Tauschen und Weitergeben von samenfestem Saatgut können traditionelle Sorten bewahrt und für zukünftige Generationen gesichert werden.

Mit der Teilnahme am „Saat.Gut.Speicher“-Projekt im MiK tragen Interessierte aktiv dazu bei, alte und bewährte Pflanzensorten zu erhalten und eine nachhaltige, vielfältige Landwirtschaft zu fördern.

Informationen zur Ausstellung: BAUERN! Protest, Aufruhr, Gerechtigkeit
12. April bis 3. August 2025

Öffentliche Vernissage: Freitag, 11. April 2025
Beginn der Eröffnung: 19 Uhr • Einlass: 18.30 Uhr

Anlässlich des 500. Jahrestages des Bauernkrieges spannt das MiK einen künstlerischen Bogen vom 19. Jahrhundert über die klassische Moderne zur Kunst der DDR sowie der Bundesrepublik und reicht bis in die Gegenwart. Das begleitende Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm wird sich mit den Themen Aufstand und Freiheitsstreben befassen, dabei sowohl historische als auch aktuelle Perspektiven beleuchten. ► Mehr erfahren.

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