Konkrete Fotografie - Lösung von der äußeren Wirklichkeit und ihrem Abbild

Die „Sammlung Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945“ ist bislang die einzige Sammlung Konkreter Kunst, in die auch Fotografie mit eingebunden ist. Diese Form der kameralosen, ungegenständlichen Fotografie hat sich von der äußeren Wirklichkeit und ihrem Abbild gelöst.

Jäger, Gottfried, Lichtgrafik 4.2.1-4 (Multipleoptik), 1973 Foto A.Bestle ©VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Statt dessen konzentriert sie sich auf die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fotografie. Sie gestaltet und malt Bilder mit Licht und Schatten, den industriell normierten Farben der Farbfotografie (= Fotogramme, Luminogramme) oder sie nutzt zur Formbildung die chemischen Prozesse der Filmentwicklung (= Chemigramme).

Ausgehend von den 1950er Jahren bis hin zur Gegenwart, werden unterschiedliche fotografische Verfahren, Konzepte und Bildlösungen vorgestellt. Sie weisen eine Nähe auf zu den Gestaltungsprinzipien der Konkreten Kunst oder sie entwickeln aus den medialen Bedingungen der Fotografie gänzlich neue. Vertreten sind in der Ausstellung Fotografien aus verschiedenen Ländern Europas: u.a. Kilian Breier, Pierre Cordier, Inge Dick, Adam Fuss, Franco Grignani, Heinrich Heidersberger, Gottfried Jäger, Peter Keetman, René Mächler, Otto Steinert, Wolfgang Tillmans und Luigi Veronesi.

Als Standardwerk wird die Publikation "Konkrete Fotografie" von Gottfried Jäger/Rolf H.Kraus/Beate Reese gehandelt, darin auch ein Beitrag von Beate Reese über "Konkrete Fotografie in der Sammlung Ruppert" (siehe unter Publikationen, 2005). Als Update zum Thema wird auf den Katalog "Lichtbild und Datenbild - Spuren Konkreter Fotografie" von Henrike Holsing und Gottfried Jäger verwiesen (siehe unter Publikationen, 2015).

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