Drehscheibe II. Nachtseiten der Natur

22. April - 28. November 2010

Werke aus der Städtischen Sammlung im Dialog mit drei Positionen aktueller Kunst: Doris Conrads, Jürgen Hochmuth und Stefanie Pöllot


Fritz Bamberger, Mondscheinlandschaft

Im Depot der städtischen Sammlung befinden sich stimmungsvolle Nachtlandschaften und nächtliche Szenerien, die für einige Monate ans Tageslicht geholt werden. Das Spektrum umfasst spätromantische Sehnsuchtsbilder, geheimnisvolle Räume in Dunkelheit sowie „Lichter der Großstadt“ vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, kontrastierend präsentiert mit Zeichnungen, Fotografien, Filmen und Projektionen von Doris Conrads, Jürgen Hochmuth und Stefanie Pöllot.

Aus der Städtischen Sammlung werden spätromantische Landschaften lokaler und überregional bekannter Künstler gezeigt, etwa Fritz Bambergers „Mondscheinlandschaft“ oder Ludwig Prechtleins „Mainfähre bei Mondschein“. Ferdinand Knab, Schüler des Historienmalers Karl von Piloty, tauchte mit Vorliebe Ruinen und antike Grabmäler in Abendstimmung, während Oswald Achenbach, Hauptvertreter der Düsseldorfer Malerschule, die Motive für seine Gemälde vornehmlich im Süden Italiens fand. Die Werke von Friedrich Fehr, Rudolf Gudden und Heinz Müllerthann aus dem 20. Jahrhundert zeigen nächtliche Straßenszenen, auf denen dunkle Gassen von Straßenlaternen und dem Licht aus Häuserfenstern nur spärlich erhellt werden. Birgit Jensen markiert in ihren Bildern rasterartige Lichtpunkte einer Metropole.

Doris Conrads (geb. 1949 in Würzburg, in Marburg lebend) zeigt auf ihren großformatigen Kreidezeichnungen den nächtlichen Sternenhimmel, auf ihren Fotografien Krähenschwärme in der Dämmerung. Das archetypische Zeichen des Hauses ist ein Leitmotiv im Werk von Jürgen Hochmuth (geb. 1945 in Würzburg, in Rimpar lebend). In seiner Serie „Nachthäuser“ lotet er die künstlerischen Möglichkeiten der Durchdringung von Architektur und Raum atmosphärisch aus und erzeugt mit zeichnerischen Mitteln eine geheimnisvolle Spannung. Die Filme und Projektionen von Stefanie Pöllot (geb. 1964 in Nürnberg, dort lebend), sind stille, der Zeit entrückte Bildwelten, spielen auf subtile Weise mit Licht und Schatten und erzielen mit einfachen Mitteln eine poetische Wirkung.


 


 


 

 

 

 

 

 

 

 


 

>>> zurück