Herbert Warmuth – Farbige Interventionen

  • bis 5. Oktober 2025
  • an fünf Fenstern im MiK
  • Herbert Warmuth hatte fünf Fenstern im MiK frische Farbe und neue Blickwinkel verpasst
  • Ausgangspunkt waren jeweils einzelne Medikamentenverpackungen
  • Der Frankfurter Künstler beschäftigt sich mit Möglichkeiten und Grenzen der Malerei

Herbert Warmuth • Farbige Interventionen an Fenstern im Museum • Valoron • © MiK • Foto: Christoph Vobornik Michl
Herbert Warmuth • Farbige Interventionen an Fenstern im Museum • Valoron • © MiK • Foto: Christoph Vobornik Michl

Im Oktober 2024 fesselten die sonst eher unscheinbaren weißen Laibungen der Rundbogenfenster im Erdgeschoss des Museum im Kulturspeicher (MiK) in Würzburg die Aufmerksamkeit der Besuchenden durch überraschende farbige Fassungen. Ein breiter orangefarbener Streifen, einmal rundherum geführt, eine tiefblau eingefärbte Grundfläche oder die schwarz getünchte Bogenwölbung in einem anderen Fenster - damit lenkte der Künstler Herbert Warmuthexterner Link den Blick auf die Durchblicke nach außen und sorgt für eine überraschend veränderte Raumwahrnehmung. Manchmal erst beim zweiten Hinsehen fiel auf, dass die Farbgestaltung nicht zufällig gewählt war.

Ausgangspunkt der Einfärbungen waren stets leere Medikamentenschachteln, die in fünf der Fenster zur Mainseite des Kulturspeichers hineingeklebt wurden und deren Farbgestaltung in den Laibungen fortgeführt wurde. Durch die Platzierung zwischen zwei Glasscheiben wirkten die Installationen wie in einer Vitrine präsentiert; zugleich öffnete sich aber auch die Sicht nach außen – so trat die Farbgestaltung in einen Dialog mit der Welt außerhalb des Museums.

Herbert Warmuth • Farbige Interventionen an Fenstern im Museum • Valoron • © MiK • Foto: Christoph Vobornik Michl
Herbert Warmuth • Farbige Interventionen an Fenstern im Museum • Valoron • © MiK • Foto: Christoph Vobornik Michl

Witzig und irritierend zugleich wirkte die Zweckentfremdung der Schächtelchen, die von oftmals alltäglichen Behältnissen für Heilmittel zu Ausgangspunkten einer subtilen Form von Wandmalerei wurden. Herbert Warmuth lenkte auf diese Weise die Wahrnehmung auf die oftmals minimalistische Farbgestaltung dieser Produkte. Gleichzeitig ließ die Arbeit aber auch Weltbezüge zu und erinnerte uns an unseren stets gefährdeten, der Medizin bedürfenden menschlichen Körper. Manche Betrachter*innen mögen die Medikamente, nach denen die einzelnen Werke benannt sind, kennen, vielleicht wurden sie auch selbst schon einmal eingenommen – wie beispielweise das Schmerzmittel Valoron oder die Antibabypille TriNovum.

Der Schöpfer dieser Werke, der Künstler Herbert Warmuth, wurde 1960 in Schweinfurt geboren. Seit seinem Studium ist er an der Städelschuleexterner Link als freischaffender Künstler in Frankfurt am Main tätig. Warmuth hat sich intensiv mit der Frage nach den Möglichkeiten und den Grenzen der Malerei befasst. Seine künstlerische Arbeit wurde in diesem Jahr mit dem ersten Horst Haas- und Irene Haas-Scheuermann-Preis der Frankfurter Heussenstamm-Stiftungexterner Link gewürdigt. In diesem Zusammenhang hat der Künstler in einigen ausgewählten Museen Interventionen mit Medikamentenpackungen realisiert, so neben dem MiK auch im Museum Gochexterner Link und im Museum Wiesbadenexterner Link.

Anlässlich der Ausstellung von Herbert Warmuth als Preisträger in der Heussenstamm Stiftung Frankfurt erscheint eine Publikation, in der diese kreativen Eingriffe zu sehen sein werden. Diese ist während der MiK-Öffnungszeiten auch im Museumsshop erhältlich.

► herbertwarmuth.deexterner Link


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