Kunst geht fremd ... und über Grenzen

19. Juli bis 23.Oktober 2022


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Im Museum im Kulturspeicher: 
"Tauwetter"
Erich Husemann, 1980er Jahre, Kreisgalerie im Alten Spital, Mellrichstadt, Sammlungen des Landkreises Rhön-Grabfeld
Husemann rückt - unter dem Eindruck einer allgegenwärtigen Natur - den Baum in den MIttelpunkt der Landschaftsdarstellung. Er wird zum Sinnbild der Landschaft. Die Formen entfernen sich vom naturalistischen Vorbild und werden zu amorphen Organismen. Husemann nennt diese Bilder "Landschaftsmutationen". In ihnen hebt er die Grenzen zwischen Naturform und menschlichem Körper auf. Die Landschaftsmutationen gleichen einem pulsierenden Organismus. Die Oberfläche der Bäume wirkt wie Haut, wie Fell. Die sich ineinander verschlingenden Formen gleichen mitunter kopulierenden Körpern. 
Das Gemälde wird im Museum im Kulturspeicher im Kontext des abstrahierten Landschaftsbildes gezeigt. 

Im Museum Johanniskapelle Gerolzhofen:
"Mauer I"
Joachim Berthold, 1968, Museum im Kulturspeicher Würzburg
In Joachim Bertholds "Mauer" durchwandern sechs Figuren eine schrundige Bronzewand. Sie sind nicht als Individuen gekennzeichnet und von unbestimmtem Geschlecht. Es ist sogar fraglich, ob es sich wirklich um verschiedene Personen handelt oder ob die Bewegungssequenz einer einzelnen Figur gezeigt ist. Dies ist auch unbedeutend, da für Joachim Berthold jede Figur Sinnbild der conditio humana ist. Die Mauer steht somit auch für Grenzen, die Menschen voneinander trennen und die es zu überwinden gilt. 
Im Museum Johanniskapelle steht die moderne Skulptur in einem besonderen Spannungsfeld zu den spätgotischen Heiligenfiguren. 


 

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