Herbert Warmuth – Farbige Interventionen

• seit Ende September 2024

• Fenster zur Mainseite • EG

  • Herbert Warmuth hat fünf Fenstern im MiK frische Farbe und neue Blickwinkel verpasst
  • Ausgangspunkt sind jeweils einzelne Medikamentenverpackungen
  • Der Frankfurter Künstler beschäftigt mit Möglichkeiten und Grenzen der Malerei

Herbert Warmuth • Farbige Interventionen an Fenstern im Museum • © MiK • Foto: Christoph Vobornik Michl
Herbert Warmuth • Farbige Interventionen an Fenstern im Museum • © MiK • Foto: Christoph Vobornik Michl

Seit kurzem fesseln die sonst eher unscheinbaren weißen Laibungen der Rundbogenfenster im Erdgeschoss des Museum im Kulturspeicher (MiK) in Würzburg die Aufmerksamkeit der Besuchenden durch überraschende farbige Fassungen. Ein breiter orangefarbener Streifen, einmal rundherum geführt, eine tiefblau eingefärbte Grundfläche oder die schwarz getünchte Bogenwölbung in einem anderen Fenster - damit lenkt der Künstler Herbert Warmuthexterner Link den Blick auf die Durchblicke nach außen und sorgt für eine überraschend veränderte Raumwahrnehmung. Manchmal erst beim zweiten Hinsehen fällt auf, dass die Farbgestaltung nicht zufällig gewählt ist.

Ausgangspunkt der Einfärbungen sind stets leere Medikamentenschachteln, die in fünf der Fenster zur Mainseite des Kulturspeichers hineingeklebt sind und deren Farbgestaltung in den Laibungen fortgeführt wird. Durch die Platzierung zwischen zwei Glasscheiben wirken die Installationen wie in einer Vitrine präsentiert; zugleich öffnet sich aber auch die Sicht nach außen – so tritt die Farbgestaltung in einen Dialog mit der Welt außerhalb des Museums.

Herbert Warmuth • Farbige Interventionen an Fenstern im Museum • © MiK • Foto: Christoph Vobornik Michl
Herbert Warmuth • Farbige Interventionen an Fenstern im Museum • © MiK • Foto: Christoph Vobornik Michl

Witzig und irritierend zugleich wirkt die Zweckentfremdung der Schächtelchen, die von oftmals alltäglichen Behältnissen für Heilmittel zu Ausgangspunkten einer subtilen Form von Wandmalerei werden. Herbert Warmuth lenkt auf diese Weise die Wahrnehmung auf die oftmals minimalistische Farbgestaltung dieser Produkte. Gleichzeitig lässt die Arbeit aber auch Weltbezüge zu und erinnert uns an unseren stets gefährdeten, der Medizin bedürfenden menschlichen Körper. Manche Betrachter*innen mögen die Medikamente, nach denen die einzelnen Werke benannt sind, kennen, vielleicht wurden sie auch selbst schon einmal eingenommen – wie beispielweise das Schmerzmittel Valoron oder die Antibabypille TriNovum.

Der Schöpfer dieser Werke, der Künstler Herbert Warmuth, wurde 1960 in Schweinfurt geboren. Seit seinem Studium ist er an der Städelschuleexterner Link als freischaffender Künstler in Frankfurt am Main tätig. Warmuth hat sich intensiv mit der Frage nach den Möglichkeiten und den Grenzen der Malerei befasst. Seine künstlerische Arbeit wurde in diesem Jahr mit dem ersten Horst Haas- und Irene Haas-Scheuermann-Preis der Frankfurter Heussenstamm-Stiftungexterner Link gewürdigt. In diesem Zusammenhang hat der Künstler in einigen ausgewählten Museen Interventionen mit Medikamentenpackungen realisiert, so neben dem MiK auch im Museum Gochexterner Link und im Museum Wiesbadenexterner Link.

Anlässlich der Ausstellung von Herbert Warmuth als Preisträger in der Heussenstamm Stiftung Frankfurt – Eröffnung am 12.11.2024 – erscheint eine Publikation, in der diese kreativen Eingriffe zu sehen sein werden.

► herbertwarmuth.deexterner Link

Herbert Warmuth • Farbige Interventionen an Fenstern im Museum • © MiK • Foto: Christoph Vobornik Michl
Herbert Warmuth • Farbige Interventionen an Fenstern im Museum • © MiK • Foto: Christoph Vobornik Michl

>>> zurück