Winfried Muthesius: „1.000 Odysseen“
Wenn Schuhe Geschichten erzählen
Farben. Strukturen. Seilreste an Mustern. Teilweise noch erkennbare Schriftzüge. Sand. Und doch: Alles Nahaufnahmen von Schuhwerk. Strandgut, gefunden am Strand vor den Kapverdischen Inseln, zwischen Afrika und Europa, dem zweiten Lebensmittelpunkt des Künstlers Winfried Muthesius.
Die Intervention „1.000 Odysseen“ des Berliner Künstlers Muthesius an Außenfenstern des Museum im Kulturspeicher (MIK) Würzburg fängt Momente ein, die Geschichten erzählen – Geschichten von Menschen, die unterwegs waren, den vielleicht letzten Ausweg aus den Zwängen und Nöten ihres Lebens suchten, auf dem Weg nach Sicherheit und Freiheit. Die ästhetisch ins Auge springenden Formen und Strukturen, die eindringlichen Farben, sie spiegeln die Schönheit Halt gebender Erinnerungen und Hoffnungen, durchbrochen von der Trauer durch Einsamkeit und Verlust: Stille Spuren des Lebens, heute wie damals.
Das Besondere: Muthesius‘ Fotografien werden nicht klassisch im Museum präsentiert, sondern an verschiedenen Außenfenstern des MiK: im Eingangsbereich zum Foyer, auf der Main-Seite zum Alten Hafen sowie zum Außenbereich des Club Alter Ego.
„Durch die Nach-Außen-Orientierung werden die Fotografien Teil des öffentlichen Raums, sie rücken den vorübergehenden Menschen auf den Leib, kommen ihnen nah. Sie können irritieren, Verwunderung auslösen und zum Nachfragen anregen“, so Museumsdirektor Marcus-Andrew Hurttig. „Ja!“, bekräftigt pics4peace e.V.-Gründerin Pia Beckmann begeistert: „Kunst ohne Schwelle! Fast automatisch ergeben sich für Vorübergehende Fragen wie: „Was ist das eigentlich? Was hat das was mit mir zu tun? Was sind meine stillen Lebensspuren? Im besten Fall tauschen wir uns dann auch darüber aus.“
Die Ausstellung ist Teil des Projekts #endlichankommen der kreativen Demokratie-Initiative pics4peace e.V., die mit künstlerischen Mitteln in einer brüchiger werdenden Gesellschaft Brücken schlagen will.
In einem öffentlichen Künstlergespräch im MiK am Donnerstag, den 16. Oktober 2025 um 19 Uhr gibt Winfried Muthesius Einblicke in die Hintergründe des Werkes. Ziel des Abends: Mit Gästen sowie dem Publikum über das Ankommen im Leben heute ins Gespräch kommen und darüber, inwieweit Kunst und Kreativität dabei eine Rolle spielen können.
► Pressebericht: „Ästhetische Guerillatechnik: Museum im Kulturspeicher zeigt von außen sichtbare Fotos von Strandgut“ • Main-Post
vom 06.06.2025
► Webseite der Demokratie-Initiative • pics4peace.de
► Webseite des Künstlers • muthesius.com
► Galerie zum Rundgang mit Medienvertretenden zum Aktionsstart am 31.05.2025


