EMBODIMENT – Lviv National Academy of Arts (Ukraine)
Künstler*innen • Kunstkauf • Begleitprogramm • Rückblick auf die Eröffnung • Förder*innen • Akademie • Lviv • Berichterstattung • Pressematerial
Mit der Ausstellung „EMBODIMENT – Lviv National Academy of Arts (Ukraine)“ vertieft das Museum im Kulturspeicher (MiK) die Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und Lviv (Lemberg) im Bereich des Kulturaustauschs. In Zusammenarbeit mit der renommierten Lviv National Academy of Arts
zeigt das MiK vom 5. Juli bis 2. November 2025 insgesamt 15 Gemälde junger ukrainischer Künstler*innen.
Gezeigt werden Kunstwerke von Studierenden, die während des Krieges entstanden sind – in der Stille der Notunterkünfte, bei Taschenlampenlicht oder in den kurzen Pausen zwischen den Luftangriffsalarmen. Jedes dieser Bilder ist nicht nur ein künstlerisches Statement, sondern auch ein inneres Zeugnis für Widerstandsfähigkeit, Geistesstärke und einen tiefen Glauben an die Zukunft.
![Plakatmotiv zur Ausstellung „EMBODIMENT - Lviv National Academy of Arts [Ukraine]“ • Detail aus Viktor Brazhnyk • Torso, 2025 • © LNAA • Foto: Viktor Brazhnyk • Gestaltung: studio +fronczek](https://www.kulturspeicher.de/media/www.kulturspeicher.de/media/med_518194/593053_2025_mik_embodiment-lviv_plakat_1500x2124.jpg)
Der Torso als zentrales Element und Kunstobjekt
Die Werke – jeweils im Format 200 x 100 cm – kreisen alle um ein zentrales Motiv: die Erkundung des menschlichen Torsos, reduziert auf Rumpf – ohne Kopf, Arme oder Beine. Diese fragmentierten Körperbilder symbolisieren gleichermaßen Verletzlichkeit wie Stärke, Vollständigkeit wie Fragmentierung, Zerstörung und innere Integrität. Dieser Leitgedanke ist auf jedem der ausgestellten Bilder in einer individuellen, künstlerischen Ausdrucksweise umgesetzt. Für die Studierenden ist es eine Suche nach neuen Bedeutungen, Seh- und Ausdrucksweisen in einer Zeit, in der der menschliche Körper und seine Präsenz eine besondere Bedeutung haben.
Alle gezeigten Werke sind zum Preis von je 400 € käuflich zu erwerben. Noch am Abend der Ausstellungseröffnung am 4. Juli wurden fünf Werke verkauft. Die Bilder bleiben selbstverständlich bis zum Ende der Schau Teil der Präsentation im MiK. Der Erlös aus dem Verkauf der Kunstwerke ist für die Unterstützung der Lviv-Studentengemeinschaft bestimmt. Er wird dazu beitragen, die Ausbildung an der Akademie zu stärken und die Studierenden, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden, zu unterstützen.
Seit 2023 verbindet Würzburg und Lviv eine offizielle Städtepartnerschaft, getragen vom Wunsch nach konkreter Hilfe und langfristiger Zusammenarbeit. Die Ausstellung im MiK ist ein sichtbares Zeichen dieser Verbundenheit – kulturpolitisch wie menschlich. Sie bringt Stimmen aus Lviv nach Würzburg, macht Erfahrungen sichtbar und schafft Raum für Dialog, Empathie und kulturelles Lernen.

Mit Werken von: Anna Podolets • Zlata Levkova • Viktor Brazhnyk • Sofiia Hubal • Yehor Harbuz • Mariia Ilynych • Orest Prykhoda • Anna Liubchenko • Anastasiia Tsymbaliuk • Yaroslav Yurkevych • Yuliia Hrytsyshyna • Eleonora Filoniuk • Sofiia Vovk • Anfisa Kutsenko • Sofiia Katolyk
Am Freitag, 4. Juli 2025, wurde die Sonderschau „EMBODIMENT“ eröffnet. Bereits einige Tage vor der Vernissage waren sechs Studierende sowie zwei Vertreterinnen der Akademie aus der Ukraine nach Würzburg gereist, um die Abschlussarbeiten zu hängen und den Kulturaustausch im Rahmen der Städtepartnerschaft zu vertiefen. Aufgrund des russischen Angriffskriegs konnten männliche Studierende das Land nicht verlassen.
Zur Eröffnung betonten Würzburgs neue 2. Bürgermeisterin Sandra Vorlová und MiK-Direktor Marcus Andrew Hurttig in ihren Ansprachen die besondere Bedeutung der Städtepartnerschaft. Sofiia Hubal schilderte stellvertretend für alle beteiligten Künstler*innen eindrucksvoll den Entstehungsprozess ihrer Werke unter Kriegsbedingungen und bezeichnete es als große Ehre, in Deutschland ausstellen zu dürfen.
Im Anschluss hatten die Gäste Gelegenheit, die 15 Werke näher in Augenschein zu nehmen. Noch während der Vernissage wurden fünf Arbeiten verkauft. Der Erlös kommt der Studierendengemeinschaft in Lviv zugute, die Werke verbleiben bis zum Ende der Ausstellung im MiK.
Bis in die Nacht wurde über Kunst, Kultur, Zusammenhalt und die aktuelle Lage in der Ukraine gesprochen. Das Kiliani-Eröffnungsfeuerwerk und eine After-Vernissage-Party im Club Alter Ego rundeten den Abend ab. Vielen Dank für die Fotos des Vernissage-Abends an Alexander Darheim.

Begleitprogramm: Am Donnerstag, den 24. Juli, und am Dienstag, den 23. September, stellt MiK-Direktor Marcus Andrew Hurttig im Rahmen eines „Kunstaperitifs“ das Ausstellungsprojekt sowie die gezeigten Werke vor. Nach der etwa 20-minütigen Kurzführung bietet sich bei einem Getränk in lockerer Atmosphäre Gelegenheit, sich über das Gesehene und Gehörte auszutauschen.
Unterstützung: Das Projekt und die Ausstellung wird freundlicherweise gefördert durch die Sparkasse Mainfranken Würzburg sowie den Freundeskreis Kulturspeicher Würzburg e.V.
- Ausstellungsdauer: 5. Juli bis 2. November 2025
- Lokation im MiK: Wandelbereich im rechten Museumsflügel • EG, vor Raum 01 + 02
- Kunstaperitif-Kurzführung mit MiK-Direktor Marcus Andrew Hurttig: Donnerstag, 24. Juli 2025 und Dienstag, 23. September 2025 • Beginn: jeweils 18 Uhr
Lviv National Academy of Arts: Seit dem Krieg in der Ukraine hat sich Lviv aufgrund seiner scheinbar weiten Entfernung zum Frontverlauf zu einem bedeutenden Zentrum für die Entwicklung von Kunst und künstlerischer Ausbildung entwickelt. Die talentiertesten Studentinnen und Studenten aus dem ganzen Land kommen hierher, um sich Wissen und Fähigkeiten in der Kunst anzueignen. Ein wichtiger Aspekt der Ausbildung an der Lviv National Academy of Arts ist das Lernen in Klassenräumen und Workshops. Dies bietet den Studierenden die Möglichkeit, mit dem Lehrpersonal und Kommiliton*innen zusammenzuarbeiten, zu experimentieren, sich auszudrücken und ihren eigenen Stil zu entwickeln. Trotz der Herausforderungen des Krieges ermöglicht das Lernen in einem lebendigen, gemeinschaftlichen Umfeld die Stärkung der Kreativität. Die 1946 gegründete Akademie erhielt 2004 den Status „National“ als Anerkennung für ihre herausragende Rolle in Kunst und Wissenschaft. Heute studieren über 1.000 junge Talente an vier Fakultäten – von Keramik, Glas und Holz über Bildende Kunst und Restauration bis zu Design, Kunstgeschichte und Management • lnam.edu.ua

Presseschau: Berichterstattung zur Ausstellung
Der Bayerische Rundfunk (BR
) berichtet online sowie im Radio und TV über die „EMBODIMENT“-Ausstellung im MiK: Würzburger Kulturspeicher zeigt ukrainische Gemälde – In einer neuen Ausstellung zeigt das Museum im Kulturspeicher Würzburg Gemälde aus der Ukraine. Im Zentrum der Bilder steht der menschliche Torso. Aber auch die Frage, wie der Krieg die Kunst beeinflusst. • Die Berichterstattung ist br.de
abrufbar.