2025 im MiK

Pressemitteilung vom 5.12.2024: Von Würzburger Originalen über den Bauernkrieg bis hin zu Gesellschafts- und Alltagskunst

  • Ausstellungen zu den Würzburger Künstlern Dieter Stein und Wolfgang Lenz
  • Aufstand und Protest vom Bauernkrieg bis heute
  • Zeitgenössisches von Lena Schramm und Matthias Garff
  • Kunst aus der Ukraine sowie Fotoarbeiten zu Flucht und Migration
  • Pressemitteilung (PDF) • Pressebilder zum Download

Würzburg, 5. Dezember 2024 • Im Jahr 2025 bietet das Museum im Kulturspeicher (MiK) in Würzburg eine abwechslungsreiche und spannende Abfolge unterschiedlichster Ausstellungen, die sowohl historische als auch zeitgenössische und gesellschaftspolitische Kunst thematisieren. Die umfassende Retrospektive zu Dieter Stein, die bis 23. Februar 2025 verlängert wurde, beleuchtet das Werk eines auch überregional bedeutenden abstrakten Malers der 1950er-Jahre. Im Frühjahr wird – gemeinsam mit dem Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg und der Residenz Würzburg – Wolfgang Lenz anlässlich seines 100. Geburtstags gewürdigt. Dabei werden Lenz‘ Gemälde und Zeichnungen von Städten und Landschaften als magische Orte in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt. Eine große Ausstellung zum 500. Gedenken des Bauernkrieges thematisiert Protest und Freiheitsstreben durch die Brille der Kunstgeschichte und schlägt eine Brücke vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart.

Im Sommer 2025 wird die Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und Lviv (Ukraine) durch eine Ausstellung der besten Abschlussarbeiten der Lviv National Academy of Arts weiter vertieft. Weiterhin verwandelt Matthias Garff das MiK-Foyer in einen humorvollen „Vogelpark“, während Winfried Muthesius mit „1.000 Odysseen“ auf die Schicksale von Migrant*innen zwischen Afrika und Europa aufmerksam macht. Die Künstlerin Lena Schramm widmet sich ab September der Alltagskultur und ihrer ironischen Überführung in die Kunst, besonders im Kontext des Weinanbaus in Würzburg. Zum Jahresende wird die Sammlung „Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945“ neu präsentiert, mit einem Fokus auf den grenzübergreifenden Netzwerken der Nachkriegsabstraktion.

Die Ausstellungen und Projekte im Einzelnen:


ursprünglich bis 2. Februar 2025 • verlängert bis 23. Februar 2025
Dieter Stein – „die Augen auswaschen“
Dieter Stein zählte zu den wichtigsten Nachwuchskünstlern der BRD in den 1950er-Jahren. Als einer der ersten schuf er im konservativen Kultur- und Kunstmilieu von Würzburg abstrakte Bilder. Die Ausstellung ist die erste umfangreiche Retrospektive mit über 120 Gemälden und Arbeiten auf Papier aus allen Schaffensphasen. Sie zeigt eine bemerkenswerte, unkonventionelle Künstlerpersönlichkeit und ein Werk, das der internationalen Abstraktion der Nachkriegsjahrzehnte eine bedeutende Position hinzufügt. Das Werk und die damit verbundenen Geschichten haben seit der Ausstellungseröffnung eine so starke Resonanz ausgelöst, dass die Laufzeit nunmehr bis zum 23. Februar 2025 verlängert wurde.


15. März 2025 bis 15. Juni 2025
Wolfgang Lenz: Phantastische Orte
Wolfgang Lenz (1924–2014) ist in Würzburg vor allem durch seine stadtbildprägenden Werke im Ratssaal und in der Laube des Ratskellers bekannt. Auch Lenz‘ Gemälde, die die Zerstörung der Stadt Würzburg am 16. März 1945 thematisieren, zählen zu seinem Erbe. Anlässlich seines 100. Geburtstags zeigt das MiK in Kooperation mit dem Martin von Wagner Museum und der Würzburger Residenz eine Ausstellung, die Lenz’ Auseinandersetzung mit Städten und Landschaften in den Mittelpunkt stellt. Würzburg, Rom oder Japan werden in seinen Gemälden und Zeichnungen zu magischen Orten.


12. April 2025 bis 3. August 2025
BAUERN! Protest, Aufruhr, Gerechtigkeit
Anlässlich des 500. Jahrestages des Bauernkrieges spannt das MiK einen künstlerischen Bogen vom 19. Jahrhundert über die klassische Moderne zur Kunst der DDR sowie der Bundesrepublik und reicht bis in die Gegenwart. Das begleitende Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm wird sich mit den Themen Aufstand und Freiheitsstreben befassen, dabei sowohl historische als auch aktuelle Perspektiven beleuchten.

Übrigens: Die Stadt Würzburgexterner Link veranstaltet gemeinsam mit vielen Träger*innen der Kultur und des gesellschaftlichen Lebens anlässlich des historischen Gedenkens an den Bauernkrieg von 1525 ein facettenreiches Programm für Besuchende von nah und fern. An verschiedenen Orten in der Stadt und in unterschiedlichen Formaten werden Aktionen zum Thema Bauernkrieg geboten. Dazu gehören unter anderem Ausstellungen im MiK sowie im Museum für Franken, aber auch eine eigens entwickelte Theaterperformance, ein dreitägiger Mittelaltermarkt, ein Symposium, zahlreiche Vorträge, Lesungen und Konzerte sowie der Besuch des Alt-Bundespräsidenten Joachim Gauck. ► wuerzburg.de/bauernkriegexterner Link


Ab 4. Juli 2025
Zu Gast: Lviv National Academy of Arts (Ukraine)
Seit der Annexion der Krim im Jahr 2014 befindet sich die Ukraine im Krieg mit Russland. 2023 wurde eine offizielle Partnerschaft zwischen Würzburg und Lviv (Lemberg) begründet. Beiden Städten gemeinsam ist die Auszeichnung als UNESCO-Welterbestätte. Im Unterschied zu Würzburg verfügt Lviv seit 1946 über eine Hochschule für bildende Künste, die National Academy of Arts. Das MiK wird in Zusammenarbeit mit der Kunstakademie eine Ausstellung realisieren, in der die besten Abschlussarbeiten des dortigen Studiengangs 2023/24 präsentiert werden.


ab 25. Juli 2025
Matthias Garff: Antennenvögel
Das MiK lädt den Schweizer Bildhauer Matthias Garff (*1986) ein, das Foyer des Museums in einen Vogelpark zu verwandeln. Garff, der an der Hochschule für Bildende Künste Dresden studierte, setzt sich in seinen Arbeiten mit der Tierwelt und ihrer Bedrohung auseinander. In seinen Skulpturen recycelt er humorvoll und nachvollziehbar Fundstücke und Alltagsgegenstände der Überfluss- und Wegwerfgesellschaft. Garffs Tierskulpturen wurden bereits in zahlreichen internationalen und nationalen Ausstellungen gezeigt.


Ab Sommer 2025
Winfried Muthesius: „1.000 Odysseen“
Das MiK stellt seine Außenfenster dem Künstler Winfried Muthesius zur Verfügung. Muthesius‘ Fotografien fangen die Spuren von Menschen auf ihrem Weg zwischen Afrika und Europa ein. Jedes Motiv steht symbolisch für das Schicksal eines Menschen. Wessen Schuh ist das? Wie kam er dort hin? Welche Sorgen trug dieser Mensch? In seiner Arbeit verbindet der auf den Kapverden lebende Künstler Natur mit kulturellen Überresten und lenkt das Auge der Betrachtenden auf das, was direkt vor ihnen liegt. „1.000 Odysseen“ ist Teil des Projekts #endlichankommen, das von pics4peace e.V. initiiert wurde, um für mehr Miteinander und Verständnis zu werben.


ab 20.9.2025
Lena Schramm: Fröhliche Freizeit und gute Laune – Freude am Selbermachen
Lena Schramm (*1979), die an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Werner Büttner studierte, überführt in ihrem Werk wenig beachtete Bildkulturen aus der Alltagswelt ironisch in die Kunst. Das können die Abziehbilder von Hubba-Bubba-Kaugummis, Werbeaufnäher für die Overalls der Formel-1-Rennfahrer oder gar Siegelbilder auf den Ecstasy-Tabletten sein. In ihrer ersten musealen Einzelausstellung setzt sie sich insbesondere mit Würzburg als Standort des Weinanbaus auseinander.


ab 12.12.2025
Neupräsentation: „Sammlung Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945“
Seit 2002 befindet sich die Sammlung von Peter C. Ruppert zur Konkreten Kunst als Dauerleihgabe im MiK. Im Fokus der Neupräsentation werden die grenzübergreifenden Netzwerke der Künstler*innen stehen. Denn nach 1945 formierte sich eine Generation von Kunstschaffenden, die von Krieg, Flucht und Ausgrenzung geprägt war. Ihr Anspruch war es, eine auf geometrischen Grundformen beruhende abstrakte Malerei als Universalsprache zu entwickeln. Sie sollte länderübergreifend dem Denken in Nationalismen, das zu zwei Weltkriegen geführt hatte, entgegenwirken.

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Pressemitteilung vom 5.12.2024: 2025 im MiK • Von Würzburger Originalen über den Bauernkrieg bis hin zu Gesellschafts- und Alltagskunst, 195 KB

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Über das MiK: Das Museum im Kulturspeicher Würzburg (MiK) ist die Nachfolgeinstitution der 1941 im Auftrag der damaligen NS-Stadtregierung gegründeten Städtischen Galerie. 2002 zog das Museum in den Kulturspeicher am Alten Hafen um. Das MiK sammelt, präsentiert, vermittelt und erforscht die Kunst vom 19. bis 21. Jahrhundert. Hervorzuheben sind die Werke des deutschen Impressionismus und im Bereich der modernen Kunst die umfangreichen Werkgruppen der Künstlerinnen Emy Roeder und Gertraud Rostosky. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Konkrete Kunst der Privatsammlung Peter C. Ruppert, die sich als Dauerleihgabe im MiK befindet. Die Gründungsgeschichte des Museums verpflichtet, ein Kunst- und Kulturstandort zur Stärkung und Bildung von demokratischen Grundwerten zu sein. Den Ausgangspunkt bildet hierfür die kritische Auseinandersetzung mit der Sammlung, die aus verschiedenen Perspektiven hinterfragt werden soll.

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SERVICE

Öffnungszeiten: Di 13–18 Uhr, Mi 11–18 Uhr, Do 11–19 Uhr, Fr, Sa, So 11–18 Uhr, montags geschlossen. 24./25.12. und 31.12.2024 geschlossen. An allen anderen Feiertagen von 11–18 Uhr geöffnet.

Eintrittspreise: 4,50 €, ermäßigt 2,50 € für Schüler*innen, Studierende, Auszubildende, FSJler*innen, BFDler*innen, Menschen mit Behinderung. Gruppen ab 20 Personen 3,50 €. Kinder unter 6 J. frei, bis 14 J. und Schulklassen 2 € pro Kind. Mitglieder des Freundeskreis Kulturspeicher Würzburg e.V. haben freien Eintritt. Der erste Sonntag im Monat ist für Alle eintrittsfrei!

Verkehrsanbindung: Das Museum liegt am Alten Hafen in der Nähe von CinemaxX und Congress Centrum. Vom Hauptbahnhof oder dem Marktplatz in der Innenstadt ist das MiK in ca. 15 Minuten zu Fuß zu erreichen. Mit der Straßenbahn führen die Linien 2 und 4 bis zur Haltestelle „Congress Centrum“. Von dort sind es ca. 5 Minuten Fußweg bis zum Museum. Direkt vor dem Kulturspeicher halten die Buslinien 12 und 13, die vom Busbahnhof am Hauptbahnhof abfahren. Auch Busse der Linien 11, 19, 27 steuern den Kulturspeicher an. Von der Residenz über die Juliuspromenade führt von April bis November die „Kulturlinie Würzburg“ (Linie 9). Diese fährt alle 30 Minuten zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten; natürlich auch zum Museum im Kulturspeicher.
Mehr Informationen online auf wvv.deexterner Link oder vvm.deexterner Link.

Parkmöglichkeiten: In unmittelbarer Nähe des Museums liegt das Parkhaus CinemaxX/Alter Hafen. 

Service: Alle Ausstellungsflächen des Museums sind barrierefrei erreichbar. Hörbeeinträchtigte können mittels eines Gruppenführungssystems mit Induktionsschleife an den Führungen teilnehmen. Ein Rollstuhl und ein Buggy stehen für Ihren Besuch zur Verfügung. Mit der BFW-Smartinfo-App werden Besucher*innen mit und ohne Beeinträchtigungen durch das Museum begleitet. Sie kann kostenlos im Google Play Store und im Apple App Store heruntergeladen werden.

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