Dieter Stein und Freunde - Sonderpräsentation anlässlich des 90. Geburtstags von Dieter Stein
Aus Anlass des 90. Geburtstages des bedeutenden Würzburger Künstlers Dieter Stein am 24. Januar 2014 zeigt das Museum im Kulturspeicher eine Sonderpräsentation der Werke Steins und einiger seiner Weggefährten in der Städtischen Sammlung.
Am 24.1.2014 wird der bekannte Würzburger Künstler Dieter Stein 90 Jahre alt. Bereits 1950 schockierte er das Würzburger Publikum mit den ersten abstrakten Gemälden, die hier je zu sehen waren. Damit war der Versl-Schüler der bedeutendste Protagonist der Nachkriegs-Moderne in der Region. Weit überregional aber wurden seine Arbeiten diskutiert; er stellte u.a. in Paris, Hamburg und Tokio aus.
Über Jahrzehnte entwickelte Dieter Stein seine abstrakte Formensprache von den farbstarken, sehr geometrischen frühen Bildern bis hin zu einem sparsamen, eleganten und spannungsvollen Spätwerk weiter. Neben den abstrakten Gemälden sind besonders die figürlichen Zeichnungen Steins hervorzuheben, die eine ungewöhnliche Sichtweise und eine ursprüngliche Kreativität und Kraft verraten.
Für sein künstlerisches Werk hat Dieter Stein regional wie überregional Anerkennung gefunden. 1955 erhielt er das Stipendium des Kulturkreises im Bundesverband der deutschen Industrie, 1960/61 das Stipendium der Villa Massimo in Rom. Er ist Träger des Unterfränkischen Kulturpreises (1990) und des Würzburger Kulturpreises (1992). Das künstlerische Leben in Unterfranken hat er durch seine Ausstellungs-, Vermittler- und Lehrtätigkeit und das Vorbild einer eigenwilligen, selbstbewussten Position nachhaltig geprägt.
Das Museum im Kulturspeicher Würzburg besitzt mehrere Arbeiten des Malers und Zeichners. Aus Anlass des runden Geburtstages zeigen wir in den Sammlungsräumen eine kleine Sonderpräsentation mit einer Auswahl von Werken Steins aus eigenem Bestand und aus dem Besitz des Künstlers. Dieter Stein aber stellte nie gern allein aus, sondern scharte stets seine Künstlerfreunde um sich. So sind an der langen Wand in Raum 6 der Städtischen Sammlung neben seinen Arbeiten einzelne Werke von Günther Berger, Joachim Koch, MERVE und seines Sohnes Peter Stein zu sehen – langjährige Weggefährten, deren Arbeiten in Stil und Material völlig unterschiedlich sind, aber mit denen Stein etwas teilt, was er ihre „Widerständigkeit“ nennt: Es sind Werke, die nicht einfach zu konsumieren und in gängige Schubladen einzuordnen sind, sondern dem Betrachter ein frisches, offenes Sehen abfordern und die Bereitschaft, sich daran zu reiben. Jeder der Künstler hat eine hoch individuelle Formensprache ausgebildet, die sich nicht an aktuellen Tendenzen oder dem Kunstmarkt orientiert. „Augen zu, Ohren zu und weitermachen“, zitiert Dieter Stein Adorno. Sein eigenes Werk zeigt diese Geradlinigkeit über fast sieben Jahrzehnte hinweg.