Kunst geht fremd ... und zeigt Kante
Zum achten Mal geht die Kunst in Unterfranken „fremd“. 15 unterfränkische Museen tauschen Objekte aus: kleinere, ehrenamtlich betriebene Institutionen ebenso wie die größeren kommunalen und staatlichen Museen. Im anderen Ausstellungskontext sollen die Originale ganz bewusst als Fremdkörper verstanden werden, möglicherweise sogar Irritationen hervorrufen – das Motto „Kante zeigen“ bezieht sich damit nicht nur auf die Form des jeweiligen Tauschobjektes.
Das Museum im Kulturspeicher verleiht dieses Mal eine Skulptur von Joachim Koch an das Heimatmuseum in Ebern; im Tausch erhält es von den Museen der Stadt Aschaffenburg das Bild „Beet“ des in Wörth am Main tätigen Künstlers Wolfgang Müllerschön (* 1953). Das abstrakte Werk besteht aus vier Teilen, die jeweils aus farbigen Stoffteilen zusammengenäht sind. Der Titel suggeriert die Annäherung an die vom Menschen geordnete und in Form gebrachte Natur. In Würzburg steht die Arbeit im Kontext der noch ganz gegenständlichen, aber dennoch in Form und Farbe einer kompositorischen Ordnung unterworfenen Landschaftsdarstellungen des 19. Jahrhunderts.
Abb.: Wolfgang Müllerschön, Beet, 1998, Acryl auf Baumwolle, 110 x 111 cm, Museen der Stadt Aschaffenburg
Foto: Ines Otschik